Bruder Josef Kostka SVD
Erkrankung und Heilung 1929
Im Februar des Jahres 1929 erkrankte Bruder Kostka schwer. Er hatte die besonders am rechten Bein aufgebrochenen Frostbeulen und die am Bein herunter laufenden nassen Ausscheidungen anfangs ignoriert und sich erst nach einem zusätzlichen Grippeanfall gemeldet, aber da eiterten die Wunden doch schon sehr stark. Der Verband wurde täglich gewechselt, aber am rechten Bein zeigten sich bei ihm trotzdem keine Besserungen.
Als er so einmal im Lehnstuhl saß, das Bild des Ordensstifters vor sich, soll er zu ihm gesagt haben: „Vater, du hast mich so oft angeschmiert, (Anm. d. Verf.: Weil Janssen ihn nie in die Mission entsandt, sondern ihm immer wieder andere Aufträge gegeben hatte) jetzt kannst du mir auch mal meine Beine heilen. Das ist für dich eine Kleinigkeit!“
Hinter sich will er dann eine Stimme gehört haben, die ihm sagte:
„Dein Bein ist heil. Geh ins Wasser. Es wird auch nie wieder krank!"
Der Verband wurde gelöst, das Bein hatte fast normales Aussehen, an den Stellen der früheren Eiterungen waren ziemlich starke Narben.
Der Vorgang wurde schnell bekannt, aber er blieb ein internes Hausgespräch und wurde nicht nach Steyl und auch nicht Rom gemeldet.
Erst 5 Jahre später erfuhr der damalige Vizepostulator davon, der sich auch gleich an den Generalsuperior Grendel in Rom wandte.
Wunderprozess 1935 - 1936
Der Wunderprozess vor dem Gerichtshof in Trier begann am 31. Oktober 1935 unter dem Vorsitz des Bischofs und zog sich mit den Verhören, Untersuchungen, Übersetzungen etc. noch bis zum 31. März 1936 hin. Die Akten gingen nach Rom, wurden aber erst fast 40 Jahre später nach Veröffentlichung des päpstlichen Dekrets über die heroischen Tugenden des Ordensgründers Arnold Janssen zur Eröffnung des Apostolischen Wunderprozesses wieder hervorgeholt.
Die römische Ärztekommission und auch die Offiziale der Kongregation für Selig- und Heiligsprechungen erklärten dabei wiederholt, dass sie seit Jahren nicht einen so klaren, genauen und durchsichtigen Prozessbericht verhandelt hätten.
Bruder Kostka ging mit seiner Heilung als wesentlicher Bestandteil in den Seligsprechungs- und damit auch in den Heiligsprechungsprozess des Ordensgründers Arnold Janssen ein.